Die empirische Forschung zeigt, dass sich die Motivation und die Einstellungen von Kindern und Jugendlichen zur Schule im Verlauf der Schulzeit verschlechtern und sich ihre Verbundenheit zur Schule verringert. Dies kann zu Schulentfremdung führen.
Schulentfremdung manifestiert sich bei Schüler/-innen unter anderem durch die folgenden Merkmale:
- negative Einstellungen gegenüber dem Lernen
- mangelndes Zugehörigkeitsgefühl zur Schule
- keinen Sinn in Schulbildung zu sehen
- den Unwillen, zur Schule zu gehen
Fortgeschrittene Formen der Schulentfremdung wirken sich nicht
nur kurzfristig auf den Bildungserfolg
der Betroffenen aus, sondern können langfristig die Haltung gegenüber Lernprozessen und Bildungsinstitutionen beeinträchtigen.
Im Herbst 2015 wurde an der Universität Bern, Institut für Erziehungswissenschaft, Abteilung Schul- und Unterrichtsforschung ein vom SNF und FNR finanziertes bi-nationales Forschungsprojekt begonnen, in dem es um die Erforschung der Ursachen und Entstehungsbedingungen von Schulentfremdung geht. Im Fokus der Längsschnittstudie stehen die subjektiven Einstellungen und Erfahrungen der Schüler/-innen im Hinblick auf die Schule und das Lernen.
Im Zeitraum zwischen Frühjahr 2016 und Frühjahr 2018 wurden im Kanton Bern und in Luxemburg sowohl Schüler/-innen der Primar- (4. bis 6. Klassenstufe) als auch auf der Sekundarstufe (7. bis 9. Klassenstufe) einmal pro Schuljahr zu ihren subjektiven Einstellungen und Erfahrungen in Hinblick auf die Schule und das Lernen schriftlich befragt. Um die subjektiven Sichtweisen und die Situation des Wechsels zur Sekundarschule direkt zu erfassen, werden zudem Gruppendiskussionen mit Schüler/-innen der 6. und 7. Klassenstufe sowie deren Lehrpersonen geführt.
Ziel der SASAL-Studie ist es, Ursachen und Entstehungsbedingungen von Schulentfremdung, sowie deren Konsequenzen aus verschiedensten Perspektiven zu erforschen. Die Erkenntnisse des Projekts SASAL sollen über Möglichkeiten der Prävention und Intervention bei Schulentfremdung Aufschluss geben.